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Inhaltsangaben
und Bewertungen der Einzelromane:
Die
Kolonie:
Wir treffen auf gute alte Bekannte des RD-Kosmos
aus den Anfangstagen der Besiedlung von Hope und erfahren, wie sich einer
der Protagonisten jener wirren Zeit im Kampf mit den Amphis um Cattan
entwickelt hat bzw. was er sich für seine nähere Zukunft für
Ziele gesteckt hat. Euch wird sicherlich die Person Nelson Doty noch ein
Begriff sein, das war der Junge, welcher mit dem Feuerhüpfer Dong-Dong
und seinem väterlichen Freund, Ex-Korporal Goof, genannt Goofy so
manch tragisches wie auch wundersames Erlebnis auf Main Island bestehen
mußte. Inzwischen sind seit der Aufbauphase und der späteren
Zerstörung von Cattan durch die G`Loorn (so um 2053) sechs Jahre
vergangen und aus dem Kind Nelson ist schon fast ein junger Mann geworden.
Es gelingt Manfred Weinland die innere Zerrissenheit und den immer noch
vorhandenen Schmerz Nelsons über den „Verlust“ von Dong-Dong
dem Leser einprägsam herüber zu bringen. Weiterhin erfahren
wir weitere zusätzliche Details um Hope, welche meines Wissens in
keinem anderem Buch drinstehen bzw. behandelt werden. Es sind dies zwar
nur Kleinigkeiten aber sie runden das bisherige Bild über den Planeten
Hope weiter ab. Doty und Goof sind mit dem von M. Weinland als CC4 bezeichneten
„Notboot“ zum Kontinent 13 auf Hope unterwegs, um eine Gruppe
Exobiologen von dort abzuholen, welche in den vergangenen Wochen die Flora
und Fauna weiter studiert haben. Hier ist mir sofort ein Widerspruch zu
den Angaben aus dem Band 1 des CZ aufgefallen! Und zwar ist das Scoutboot
CC4 im Jahre 2051 auf dem 9. Planeten des Col-Systems nach schwerem Strahlbeschuß
der Amphis zum Absturz gebracht worden und war so sehr beschädigt,
daß Ren Dhark und seine Gruppe von Pjetr Wonzeff mit dem CC2 von
dort abgeholt werden mußten. Ich frage mich deshalb, haben sich
der Autor hier jetzt in der Bezeichnung geirrt oder ist das CC4 nach dem
„Abzug“ der Amphis vom 9. Planet irgendwann später geborgen
und/oder repariert worden???
Kurz vor ihrem Anflug auf Kontinent
13 versucht Doty die Wissenschaftler anzufunken, erhält aber keine
Antwort und auch nach ihrer Landung im Feldlager ist durch unsere zwei
„Scoutboothelden“ keiner der Wissenschaftler zu sehen. Nelson
freute sich doch schon so sehr auf ein Wiedersehen mit einer der jungen
Wissenschaftlerinnen. Das war auch mit ein Grund, warum Nelson vorhatte
Hope in Richtung Erde zu verlassen. Zum Erschrecken der beiden müssen
sie feststellen, daß alle Wissenschaftler gelähmt am Boden
liegen und in eine Art „Wachkomastarre“ verfallen sind. Nelson
läuft auf Anraten Goofys zum Boot zurück um über Funk medizinische
Hilfe anzufordern, als Goofy von mit einem Giftstachel ausgestatteten,
kolibriähnlichen Fluginsekten angegriffen und gestochen wird. Nelson
gelingt es gerade noch so sich ins Boot zu retten und Hilfe anzufunken.
Goof verfällt Zusehens auch in diese Starre wie die anderen Exobiologen.
Alle „Vergifteten“ werden unter großem Aufwand nach
Deluge geschafft, wo man aber nur herausfand, daß den Patienten
nicht geholfen werden konnte und sich ihr allgemeiner Zustand außer
der verhärteten Haut immer weiter verschlechterte. Daraufhin versucht
Nelson über das Mentcap-Archiv in der RRH eine Lösung zu finden
und tatsächlich findet sich im Speicher der Mysterious eine Angabe
zur Lösung des Dilemmas. Was aber Nelson im gleichen „Gedankenschub“
noch von der Wissens-Pille erfährt verschlägt ihm wortwörtlich
die Sprache. Ohne eine Verlautbarung an die Ärzte verläßt
er daraufhin mit dem Scoutboot Deluge um Richtung Main Island zu fliegen.
Er nähert sich einem von den Menschen bis dahin nicht erkundeten
Stolleneingang und findet doch tatsächlich ein Volk von Feuerhüpfern!
Nur, daß dem Leser jetzt schon fast in unglaublicher Weise eröffnet
wird, daß die Spezies der Feuerhüpfer nicht nur intelligent,
sondern vor über 1000 Jahren mit einem „kleinem“ Raumschiff
von einem anderen Planeten der Galaxie hier auf Hope gestrandet ist und
das sie den Mysterious auch bekannt (umgekehrt ebenso) waren. Nur, und
dieser Satz hat meines Wissens erhebliche Sprengkraft (noch und eben deshalb
auch für den BITWAR-Zyklus), einige Feuerhüpfer, welche sich
wohl auf telepatischem Wege mit Nelson unterhalten, eröffnen ihm:
„Sie (die Mysterious) genossen nicht unser Vertrauen“!
Im Blut der Feuerhüpfer ist ein Bestandteil enthalten, aus welchem
sich der Grundstoff für ein Serum, welches als Vakzine
funktioniert, gewonnen werden kann. Außerdem erfährt Nelson,
daß er für die Feuerhüpfer über die ganzen Jahre
hindurch in permanenter Verbindung über den „Geist“ von
Dong-Dong gestanden hatte. Wie fantastisch! Nicht war?! Nachfolgend unterrichtet
Nelson die Ärzte auf Deluge über das Gegengift und bringt ihnen
auch eine Probe „Feuerhüpferblut“ für den Fall mit,
daß die Mysterious im Industriedom kein Serum zwischengelagert haben
sollten.
Die Auffindung oder Herstellung eines solchen und dessen Anwendung an
den Patienten läßt der Autor am Ende der Geschichte offen.
Was er uns aber hingegen verrät, ist das Versprechen Nelson Dotys
auf Hope zu bleiben und nicht zur Erde abzureisen. Weil Hope ja „...
noch so viel Unerforschtes bereithielt...“ bzw. noch hält!
Das liebe Ren Dhark Leser, läßt uns auf weitere spannende Hopeabenteuer
„hoffen“!
Ach ja, mit dem Titel „Die Kolonie“ ist, daß sei am
Rande erwähnt das Völkchen der Feuerhüpfer im Stollen auf
Main Island gemeint.
Veröffentlicht auch unter Die
Kolonie auf der RD-HP.
Wenn Blicke töten könnten:
Wer den Namen U.H.G. hört/liest wird
unweigerlich mit einer gehörigen Portion Humor (teils auch schwarzem)
konfrontiert. So verhält es sich auch mit dieser „kürzesten“
der Kurzgeschichten dieses Sonderbandes.
Beschrieben wird ein Experiment unter der Leitung Echri Ezbals, welches
aus technischer Sicht auf eine der vielen „nutzlosen“ Erfindungen
Robert Saams zurückgeht. Mit von der Partie sind diesmal auch wieder
unsere liebgewonnenen „Freunde“ Chris Shanton sein Blechhund
Jimmy, Robert Saam selbst und eine dicke schwarze Fliege.
Ausgangspunkt der graveschen Erzählweise ist eine Art interaktiver
Traum von Chris Shanton, in welchem eine bedrohliche Riesenschlange, ein
„schalbewehrter“ Robert Saam, jede Menge Sumpflöcher,
ein Schatten sowie Jimmy, welcher aber lieber zu Saam trollt als zu seinem
Herrn und Meister Shanton vorkommen. Dies brachte Shanton im „Traum“
so sehr auf die Palme, daß Echri Ezbal (als Überwacher des
„TFA-Experiments“) den Versuch einer, auf einem auf elektromagnetischer
Basis funktionierenden Stirnreif operierenden Telepathie, abbrechen mußte.
Echri Ezbal als gutem Menschenkenner entging nicht, daß Shanton
sehr, sehr eifersüchtig auf Jimmys „fremdgängerische Avancen“
in Richtung R. Saam reagierte. Deswegen auch der Titel und Schlußsatz:
„Wenn Blicke töten könnten, ...“
Todesschwadron Giaur:
Von der kürzesten kommen wir zu
der zweitlängsten der Kurzgeschichten. Michael Nagula erzählt
uns eine actiongeladene mit leichtem Erotiktouch versehene Mär im
Stiele eines Agentenkrimis.
Mit von der Partie sind neben der Randperson Bernd Eylers der Topagent
der GSO Ömer Giray, eine gewisse Assunta Erdin, ein Robone namens
Mustafa Yahmez (ehemaliges Mitglied der Robonengruppe um Achmed Gezmec
– siehe Ömers Abenteuer in der Moschee in Istanbul, wo er sein
linkes Auge verlor) und andere. Das ganze spielt sich auf und in der Umgebung
einer Erdölplattform im Schwarzen Meer in der nähe des Bosporus
ab.
Ömer wird von Eylers mit dem Auftrag betraut eine Anschlagserie auf
eine Ölplattform zu untersuchen. Es stellt sich im Laufe der ziemlich
turbulent verlaufenden Handlung heraus, daß die Anschläge auf
das Konto einer fundamentalistischen Islamistengruppe geht, welche ideologisch
von dem Robonen Yahmez angeheizt werden. In einer Unterwasserhöhle
kommt es schließlich zum Showdown und die schöne Assunta Erdin
muß von Ömer gerettet werden. Bei der einige Tage später
in Eylers Büro stattfindenden Abschlußbesprechung wird Ömer
durch den GSO-Chef darüber aufgeklärt, daß es eigentlich
gar nicht um die Aufklärung der Anschlagsserie ging, sondern vielmehr
um die „Beschaffung“ einer bestimmten kleinen über 50.000
Jahre alten Metallkiste, welche angeblich Datenmaterial mit Auskünften
über die Mysterious enthalten sollte.
Zum Schluß eröffnet Eylers Ömer Giray auch noch, daß
die gute Assunta Erdin nichts anderes als die fähigste Berufskollegin
des Topagenten sein soll, was Ömer zu der Aussage bewegt: „Ich
wußte gleich, daß die Frau Klasse hat“.
Der Titel der Kurzgeschichte ist meiner Meinung etwas mißverständlich
gewählt da die beiden gewählten Wörter nichts miteinander
zu tun haben und in der Geschichte konträre Bedeutung haben. Wenn,
dann hätte es „Todesschwadron der Giaur“ heißen
müssen!
Ach ja und wenn ihr wissen wollt, was denn nun ein Giaur ist? Na dann
müßt ihr schon die Geschichte selber lesen ;-) !
Die Eindringlinge:
Ein weiteres Schmankerl aus dem Repertoire
des U.H.G.s stellt eine Erzählung aus der Sicht der fiktiven RD-Person
Artus dar. Man hat dabei den Eindruck, daß der letzte Alpenurlaub
von Herrn Grave und dessen bleibende Erinnerungen kräftig in die
Geschichte mit eingeflossen sind. Artus klassische Selbstgesprächsdialoge
kommen ebenso zur Geltung wie die plastische Schilderung einer Alpenwanderung.
Das kuriose Highlight der Geschichte ist die unerkannt bleibende wahre
Identität der Roboters Artus einerseits und die artussche Verkennung
der tatsächlichen körperlichen Behinderung des alten Gustl Meissner
andererseits.
Die Handlung selber ist schnell wiedergegeben. Artus macht auf anraten
Echri Ezbals „Urlaub“ in den Alpen. Dort kommt es oberhalb
eines Alpendorfes zur Begegnung der beiden Hauptakteure Meissner und Artus.
Im Dorf selbst so erzählt Meissner ihm halten sich 4 gesuchte Schwerverbrecher
auf, welche von der Polizei aber in diesem Abschnitt nicht mehr gesucht
werden. Sie haben den Bürgermeister von Linden und seine Familie
als Geiseln genommen und fühlen sich daher im Ort relativ sicher.
Da Artus dem alten Meissner bei seinem Kennenlernen versprochen hat niemanden
etwas über die Geiselnahme weiter zu erzählen, beschließt
Artus das Problem selber zu lösen.
Um die 4 vermeintlichen Mörder unterschiedlicher nationalistischer
Herkunft ist es dann durch Artus geschickte Ausschaltungstaktiken auch
schnell geschehen, wobei keiner der überraschten Dorfbewohner Artus
je zu Gesicht bekommt, so daß er wie oben schon erwähnt unerkannt
bleibt. Artus gesellt sich zum Schluß wieder zum alten Meissner
am oberen Dorfrand und erklärt ihm, daß die Gefahr beseitigt
wäre. Daraufhin läßt der alte Alpenländer einen gehörigen
Jodler los, was Artus eine neue „Lebenserfahrung“ beschert
und er von dannen zieht.
Am Ende fragen die herbeigelaufenen Dorfbewohner den alten Mann, wer den
die Person gewesen sei, welche bei ihm gestanden hätte und der blinde
Meissner sagt ihnen es währe „Ein freundlicher junger Mann
namens Artus“ gewesen, welches wohl aber „etwas schüchtern“
sei und „deshalb ... nicht auf euch warten ... wollte“.
Aber lest doch bitte selbst, da Selbstschilderungen a la Artus ein Lesevergnügen
für sich sind.
Ein Colonel namens Clark:
Die nächste Erzählung stammt
ebenfalls aus der Feder von U.H.G. und berichtet von einem von Selbstzweifeln
geplagtem Raumschiffkapitän des Torfiritraumers EUROPA. Ja! Genau
den Raumer der später von Gisol auf Hope gestohlen und zur Ala-Metallgewinnung
für die Treibstoffzuführung seiner Schiffe auseinandergesägt
wird.
Wir erfahren einiges aus dem bisherigen Leben dieses Clark aber auch über
die vermeintlich im Jahre 2057 immer noch bestehenden Rivalitäten
zwischen den Nationalitäten der Russen und der Amerikaner (Kalter
Krieg). Erzählt wird in zwei Zeitebenen bzw. in Rückblenden.
Die Aufgabe des Colonels war es den Militärgefangenen Geoff Friday
von Moskau nach Alamo Gordo zu überführen. Auf dem Rückweg
zum Raumhafen gelingt es dem Gefangenen in der Abfertigungshalle in einem
Ablenkungsmanöver sich des Paraschockers von Clarks Begleiter Leutnant
Jackson zu bemächtigen und diesen damit zu erschießen.
Anschließend erschießt Friday unter Anforderung des Handschellenschlüssels
unnötigerweise 2 weitere unbeteiligte Raumhafenpassanten sowie einen
Taxischweberfahrer. Kurz vor dem von Friday geplanten einsteigen in das
Schwebertaxi kommt Clark „Kommissar Zufall“ zur Hilfe, als
sich auf der Uniformjacke Fridays bei herrlichem Sonnenschein ein rötlicher
Fleck abzeichnet, welchen Friday irrtümlicher Weise als Laserlichtpunkt
eines auf ihn gerichteten Zielfernrohrs interpretiert.
Die nervöshektische Ausschau Fridays nach dem potentiellen Scharfschützen
nutzt Clark dann sogleich eiskalt als einzig wahre Möglichkeit Friday
unschädlich zu machen. Das er Friday in einem kurzen Zweikampf risikolos
und kaltschnäuzig das Genick brich erscheint im ersten Moment brutal,
ist aber wohl bei der beachtlichen und nicht zu kalkulierenden psychopatischen
Veranlagung seines Gegners wohl notwendig gewesen.
Was das rötliche Flackern ausgelöst hat verrate ich hier aber
nicht. Das in Erfahrung zu bringen sollte jedem Leser selbst überlassen
werden.
Eine Frage der Berechnung:
Und weil aller guten Dinge am Stück
drei sind, folgt noch eine Erzählung des humoristischen Uwe. Zu Beginn
wird man sogleich erst einmal auf eine völlig verkehrte Gedankenrichtung
gestoßen, um dann zu erfahren wie „langweilig“ ein gewisser
Cyborg namens Jan Burton doch Museen, Kirchen und Opernhäuser findet.
Burton erzählt einem gewissen Richter vom vereitelten Kunstraub einer
Vase in einem italienischen Museum in Rom, wo Burton sich mit seiner Ex-Geliebten
Viola aufhielt. Dabei erfahren wir noch etwas über Amor, Eros und
„Gruppensex“ und einer monoton und langweilig erzählenden
Kunstpädagogin des Museums.
Plötzlich scheint die Vase sich in nichts aufgelöst bzw. schlagartig
verschwunden zu sein. Selbst Burton konnte sich ihr verschwinden nicht
sofort erklären, da er wie alle anderen Museumsbesucher der Gruppe
auf ein strahlwaffengesteuertes Ablenkungsmanöver hereinfiel. Aber
Burton wäre nicht Cyborg mit der besonderen Fähigkeit der Berechnung
von Wahrscheinlichkeiten mittels eines ihm eingepflanzten Rechengehirns,
daß er nicht erkennen würde, daß er einem mit 88 Prozent
zutreffender Sicherheit einem geschickt eingefädelten Raub auf der
Spur war, welcher zu allem Überfluß auch noch ihm angelastet
werden sollte.
Die herbeigerufene Polizei konnte aber doch relativ schnell den wahren
Dieb ermitteln, da zur Ausführung der Tat ein bestimmter Gegenstand
vonnöten war, den nicht Burton, sondern die wahrscheinlich am unverdächtigsten
erscheinende Person in der Gruppe bei sich trug und welche nie damit gerechnet
hatte von einem Cyborg bei der Ausführung des Raubes „gestört“
zu werden. Zum Schluß folgen noch ein paar gravesche/ schriftstellerische
Lebensweisheiten und die Lösung der bis dahin aufrechterhaltenen/
aufgesessenen Irreführung des Lesers. Dies macht auch diese Story
amüsant.
Das Dschungelphantom:
Nun kommen wir zur ersten Novelle dieses
ominösen Hagen A. MacLean.
Die Schilderung der Ereignisse, wieder einmal um den GSO-Agenten Ömer
Giray, stehen im engem Zusammenhang mit den Vorgängen um einen gewissen
Jim Smith, welcher im Dschungel des Amazonas nicht nur mit einem kurzen
Abstecher nach Rio ein junges Mädchen namens Juanita Gonzales kennenlernte,
sondern unter anderem auch seinen Flash im Boden des Amazonasurwaldes
versteckt hielt. Das es nur kurze Zeit später zu einer unverhofften
und wirklich gefährlichen Begegnung des GSO-Mannes mit einem überlebenden
Grako, des vor Jahresfrist in Rio abgestürzten Schattenraumers kommt,
ist mehr als nur bloßer Zufall.
Dem „Schriftsteller“ gelingt es auf elegante Art Indiolebensweise
nahe zu bringen und den Kontrast mit der konfrontierenden Moderne aufzuzeigen.
Trotz aller vorhandenen Sprachbarrieren zw. Ömer und Itugi werden
sie zu einem tatkräftigen Team im Kampf gegen den Grako. Die Schilderungen
über den gewaltsamen Tod der indianischen Urwalddorfbewohner sind
teilweise recht heftig und erinnerten mich irgendwie an Szenen aus den
Spielfilmen Predator I und II, wo es ja auch mehr oder minder unsichtbare
und Menschen meuchelnde Aliens gab. Selbst die beinah an eine Miniatombombenexplosion
erinnernde Thermoreaktion ist wohl zwischen beiden Handlungen nahezu identisch.
Die Handlung ist extrem actiongeladen aber dennoch zumindest im Schlußpart
zugleich sentimental bzw. beseelt von einem vergeblich gewünschten
Zustand. Klasse Geschichte sag ich nur!
Diese Kurzgeschichte wurde vor der Veröffentlichung innerhalb des
SB von HJB bereits auf elektronischem Wege unter
http://www.utopian.de/article.php?sid=106 publiziert.
Legende:
Wir begegnen wieder einmal den Amphis bzw.
Fanjuur, wie dieses Sternenvolk sich selbst nennt. Die Episode selber
ist eher traurig und von gewisser Wehmut der Hauptperson, einem alten
Ok geprägt. Sie spielt auf dem Asylplaneten der Amphis auf dem auch
Ren Dhark eine Art Waffenstillstandabkommen mit dem momentanen Anführer
der Fanjuur (Enok) getroffen hat. Wir erfahren einiges mehr über
die Historie der Fanjuur aus der persönlichen und durch sein Alter
„getrübten“ Sichtweise Saraks. So heißt dieser
Ok nämlich. Der Titel „Legende“ ist deshalb so treffend,
weil sich auch der „Hüter des alten Wissens“ nicht mehr
so recht an die einstige Hochzeit der Fanjuur erinnern kann bzw. weil
durch den generationenlang andauernden Eingriff der Qoorn (Nanovolk) das
Wissen der Fanjuur nicht mehr weitergegeben wurde. Vielleicht spielt auch
der erwähnte Umstand der nichtschriftlichen Hinterlegung des Wissens
bei den F. hierbei eine entscheidende Rolle?! Nichts gegen den Exposéschreiber
und die Autoren, aber für ein Sternenvolk auf dem technischen/ sozialem
Niveau der Fanjuur ist eine solche Handhabung der Aufzeichnung seiner
eigenen Vergangenheit für mich untypisch bzw. unlogisch.
Nachdem alle Fanjuur bis auf Sarak diesen Asylplaneten durch Start ihrer
Raumschiffe mit unbekanntem Ziel verlassen haben, kommt es für den
Ok zu einer letzten und unverhofft erschreckenden Begegnung mit einem
Wesen der Qoorn. Diese sind nämlich nach all der Zeit ihrer Niedertracht
immer noch hinter den Fanjuur her und wollen diese nun aus nicht näher
erläuterten Gründen nun doch gänzlich vernichten.
Der Qoorn gibt sich zwar dem Ok zu erkennen, doch dieser kann mit der
visuellen Erscheinung und dem ausgesprochenen Namen der Qoorn nichts anfangen.
In einer letzten Verzweiflungstat versucht Sarak durch die Einleitung
der Atomisierung der ganzen Amphisiedlung auch den Qoorn mit sich ins
Nirwana zu reisen. Dies gelingt im aber leider nicht, wie wir kurze Zeit
später erfahren müssen und so machen sich der/ die Qoorn auf
die sich verflüchtigenden Energiefahnen der mit unbekanntem Ziel
abgereisten Fanjuur zu verfolgen.
Den Ausgang des dann neuerlichen Aufeinandertreffens von Qoorn und Fanjuur
erfährt der Leser aber nicht hier, sondern im Sonderband 20 „Das
Nanoimperium“, wo auch Vonnock wieder mit von der Partie sein wird.
„Legende“ beschreibt im Prinzip in kurzem Abriß, welche
Degeneration das Volk der Fanjuur im Laufe der Zeit durch den Einfluß
der Qoorn erhalten hat. Die Geschichte kann eigentlich nur als Einstimmung
bzw. als eine Art Vorgeschmack auf die entgültige Auflösung
des Rätsels um die Fanjuur betrachtet werden, weswegen sie von mir
auch nicht die Höchstnote bekommt! Manfred Weinlands Schreibweise
tut dies aber keinem Abbruch – die ist wie immer sehr gut.
Veröffentlicht auch unter Legende
auf der RD-HP.
Nichts als Staub:
Wir dürfen der als historisch zu betrachtenden
Eröffnung der terranischen Transmitterstrasse Erde – Achmed-System
beiwohnen. Als Hauptakteure finden wir Ren Dhark und Terence Wallis aber
zunächst an einem ganz anderen Schauplatz vor. Der unter Pseudonym
auftretende und im Forum
entlarvte Autor hat wohl außer einem Faible für schnelle Autos
auch noch ein weiteres! *grins*
Erwähnt werden so ziemlich alle finanziellen, geologischen, abbautechnischen
und astronomisch/astrophysikalischen Details zum Vorgang der Tofiritgewinnung
durch die WSM. Als beide durch den Transmitter reisend im Achmed-System
eintreffen werden sie mit der Meldung konfrontiert, daß ein alter
auf einem der Tofirtitasteroiden havarierter Ringraumer entdeckt worden
ist. Beide machen sich unverzüglich mit einem raumtauglichen Boot
auf zur Fundstätte. Leider gelingt es ihnen nicht auf dem Ringraumer
irgendwelche verwertbaren Entdeckungen zu machen bzw. Erkenntnisse zu
sammeln. Es läßt sich aber vermuten, daß dies ein von
Saltern geflogener Ringraumer war. Leider (vom Autor so gewollt) aktiviert
Ren Dhark „unwissentlich“ den Selbstzerstörungsmechanismus
des Raumschiffs und die Worguntechnik vergeht in einer kaltgleißenden
Explosion. Dhark und Wallis müssen sich also auf der Abbaustation
statt mit uralter Worguntechnologie mit Scotch zufrieden geben. Diese
Kurzerzählung bietet eher wenig Handlungspotential. Sie ist vielmehr
eine Auskunftei für spezielle Details zum RD-Kosmos uns als solche
ist sie auch zu bewerten, denn einer muß ja den Überblick über
alle Einzelheiten des RRK haben – nicht wahr Hajo?!
Im Auftrag des Nareidums:
Der letzte Kurzroman in diesem SB ist zugleich
der umfangreichste und bekommt von mir auch die höchste Note. Natürlich
nicht wegen des Umfangs, sondern wegen der vorzüglich geschriebenen
Erzählweise.
Manfred Weinland beschreibt auf seine ihm eigene Art und Weise einen wichtigen
Lebensabschnitt des Galoaners Shodonn zu dessen „echter“ Lebenszeit.
? Um den vorangegangenen Satz zu verstehen muß der fleißige
und aufmerksame RD-Leser natürlich zumindest den ersten Handlungsabschnitt
des Drakhonzyklus verinnerlicht haben!
Es geht um die Entwicklung des Wurmlochantriebs durch die Galoaner, nachdem
die Galaxie Drakhon in „unser“ Universum an den Rand der Milchstraße
transitiert ist. Wie ja auch Ren Dhark mit der PO später erfahren
mußte, sind in Drakhon nur noch „Hüpferchen“ mittels
diesen Hyperraumantrieb möglich. Was für ein Segen, daß
die Mysterious den Sternensog entwickelt hatten *grins*.
Für die Bewohner der anderen Sterneninsel war das nach dem verschwinden
der Rahim leider ungleich schwieriger.
Shodonn wird uns von M. Weinland als genialer Wissenschafter seines Volkes
rübergebracht. Auch geht der Autor sehr geschickt auf die persönliche
Tragödie/Verzicht Shodonns hinsichtlich der Bindung an seine Lebenspartnerin
ein. Wer sich nach dem Lesen der Bände mit nomadischer Beteiligung
schon immer gefragt hat wie es denn zur Entwicklung des Wurmlochantriebs
gekommen ist, der erhält nun endlich eine umfassende Antwort. Auch
wird zu den Anfängen der galoanischen Nareidumstechnologie etwas
gesagt, wie auch noch mal einige wichtige Eckdaten zu den Qoorn und den
Wächtern hervorgehoben werden. Die ganze Geschichte muß nach
meinem Dafürhalten wohl nach gregorianischem
Kalender so um 1800 spielen. Kann mich natürlich auch täuschen
und die Geschicht spielt wesentlich früher. Frage an die anderen
Fans: wurde irgendwann einmal das konkrete Aufeinandertreffen der Mysterious/Wächter
mit den Qoorn datiert, weil im Schlußkapitel zum SB 20 gibt es ja
eine mehr oder weniger konkrete Aussage eines sterbenden Qoorn zu Vonnock
bezüglich dieser Sache?! Stellt sich nur die Frage, ob und was die
Qoorn in Drakhon mit dem Säen von Zwietracht wollten.
M. Weinland scheint der unumstrittene Experte die Fanjuur betreffend zu
sein und ich hoffe er bleibt der RD-Serie treu und noch lange erhalten,
weil er ja nach dem DZ Band 18 und SB Band 20 nicht mehr unmittelbar an
der Serie „dran“ ist!!!
Veröffentlicht wurde dieser Part auch mal auf
der alten Homepageversion von
www.rendhark.de !
Fazit:
Die Anthologie von kleinen aber feinen Kunstwerken der RD-Autoren ist
ein doch etwas außergewöhnliches Sonderbandprojekt innerhalb
des RD-Buchkosmos unter der Federführung von Hajo F. Breuer. Sowohl
schreibstilistisch als auch themenbezogen lassen sich die Geschichten
gut einordnen bzw. unterscheiden.
Wer als „Gelegenheitsleser“ meint den SB 15 in seiner RD-Sammlung
auslassen zur dürfen, dem rate ich jedoch zum Kauf des Buches, da
hier doch wesentliche Fakten zum Gesamtverständnis der Buchreihe
wiedergegeben werden.
Frage: War dem Michael Nagula im RD-Kosmos nur eine Eintagsfliege gewährt
oder wieso kam/kommt er in der Serie sonst außer als Autor von SB
12 nicht wieder vor?
Solch „bunte Mischung“ wie es SB 15 darstellt ist durchaus
„tageslichttauglich“ und sollte zu gegebener Zeit, so wie
auch eventuell weiterhin geplante Trilogien mal wieder in die Serie eingebaut
werden!
Persönliche (subjektive) Notenbewertung der einzelnen Geschichten
von Michael (J.C.B.):
Manfred Weinland „Die Kolonie“:
............................1
U.H.G. „Wenn Blicke töten könnten“: .....................3
Michael Nagula „Todesschwadron Giaur“: ...............2-
U.H.G. „Die Eindringlinge“: ....................................2
U.H.G. „Ein Colonel namens Clark“: ......................2-
U.H.G. „Eine Frage der Berechnung“: ....................3+
Hagen A. MacLean „Das Dschungelphantom“: .......2+
Manfred Weinland „Legende“: ...............................2
Hagen A. MacLean „Nichts als Staub“: ..................3+
Manfred Weinland „Im Auftrag des Nareidums“: ......1+
Ach ja: von super sehr gut bis zu grottenschlecht geht’s
so lang:
1+ 1 1- 2+ 2 2- 3+ 3 3- 4+ 4 4- 5+ 5 5-
(Für was die Lehrerschaft heutzutage ne Benotung
die bis zur 6 geht benötigt, ist mir schleierhaft!)
Extras:
Das
Vorwort von Hajo F. Breuer ist eine ganz besondere Zutat zum Werk.
Nachdem Hajo über einen namentlich nicht näher genannten Schluderhaften
Autor herzieht, zaubert er sein angebliches As aus dem Ärmel und
verkauft es als „Notreserve“. Was es mit der besonderen Zutat
auf sich hat, kann der neugierige Leser im Forum unter Hagen
A. MacLean nachlesen.
Am Ende des Buches findet ihr wie immer die Zusammenstellung
der bis dahin im HJB-Verlag erschienenen RD-Artikel.
Danke
Michael (John Charlie Brown), für die tolle Buchbesprechung! |
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