*Forschungsprojekt SEOS_2063*

Eine Fanstory von Matthias Scharf
(2006)

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Die Entscheidung

Das Fast an den Grenzen des Sonnensystems zwischen Kuiper-Gürtel und Oortscher Wolke vor den endlosen Weiten des außersolaren Leerraumes stand ein technisches Objekt im Weltall und drehte sich ganz langsam um sich selbst.
Eine faszinierende Ringstation, die Projektbasis des SEOS_2063_Projektes, stand zwischen den Planetoiden Quaoar und Sedna, die wahrscheinlich aus der Oortschen Wolke stammten, und nahm ihren Weg um die Sonne Sol in der gleichen Geschwindigkeit wie die beiden kosmischen Körper.

Die SEOS-Basis war das Zentrum des ebenso gigantischen wie ehrgeizigen Forschungsprojektes „Search of Stars 2063“ mit dem die Menschen die Sterne der Milchstrasse erforschen und wichtige Ressourcen entdecken wollten. Die Menschen hatten gerade begonnen ihr Interessengebiet in ihrer Galaxis abzustecken und zu sichern,
denn noch waren weite Gebiete in der Milchstrasse unerforscht. Gerade erst seit kurzer Zeit wurde die Besiedlung von Lebensräumen in der Galaxis langsam vorangetrieben und die Kolonien ausgebaut.
Mit dem Forschungsprojekt – SEOS 2063 - begannen die Terraner die unbekannten Flecken auf der Sternenkarte zu erkunden und nach Rohstoffen für die Wirtschaft zu suchen.
Von dieser Basis aus wurde dieses bisher größte Forschungsprojekt der Menschheit gesteuert und alle Maßnahmen koordiniert, hier liefen alle Informationen zusammen. Die Ringstation war aber nicht nur Leitungsbasis sondern auch eine der größten Forschungsstationen der Menschheit außerhalb der Erde. Das Forschungszentrum unter dem Gebiet von Alamo Gordo war schon lange nicht mehr den ständig steigenden Anforderungen gewachsen. Deshalb war, nach einer mehr als zweijährigen Planungsphase entschieden worden, dass Zentrum des SEOS-Projektes an den Rand des SOL-Systems zu schaffen und auszubauen. So wurde die Basis am Rande des Kuiper-Gürtels, fernab der bewohnten Planeten und Stationen, in Form einer Ringstation positioniert.

Noch befand sich die Ringstation im Bau. Arbeitsplattformen klebten förmlich an der Außenhaut der Station. Arbeitsroboter umschwirrten sie von den Plattformen aus und erledigten, schneller als Menschen unter diesen Bedingungen arbeiten konnten, ihre Aufgaben. Transportfähren lieferten ständig Materialien an. Die Baustelle glich einem Bienenstock, es wimmelte nur so von Aktivität.
Im Weltraum um die Ringstation befand sich eine große Industrieanlage, die als fliegende Plattform auf einer weiten Umlaufbahn die Station umkreiste und die Bauteile für die Station vor Ort anfertigte. Die Rohstoffe und Materialien wurden ständig mit Fähren, die sowohl für den intersolaren als auch für den Atmosphärenflug ausgerüstet waren, herangeschafft. Es wimmelte hier nur so von Raumfahrzeugen, so dass die Leitstelle viel zu tun hatte.

Die Ringstation, bei der sich drei große Ringe, ähnlich dicken, kurzen Röhren, um eine zylindrische Nabe aufreihten, war eine konstruktive Meisterleistung und bisher einmalig im Sonnensystem. Im Zentrum der Station befand sich ein spindelförmiger Zylinder, wie die Nabe eines Rades, der die Ringe gleichmäßig nach oben und unten überragte. Die drei großen Ringe waren durch jeweils sechs Speichen mit dem Nabenzylinder verbunden. Die röhrenförmigen Speichen beherbergten die Laufbänder und Transportröhren von den Sektionen der Ringe zum Nabenzylinder und zurück und stellten so das Verbindungsglied zwischen den Ringen und der Nabe dar.

Für diese Ringstation waren nur die modernsten Materialien und neuesten Technologien eingesetzt worden. Schließlich war der Bau einer solchen Forschungsstation, eine einmalige Investition in die Zukunft. Die Außenhautkonstruktion der Ringe und der Zylindernabe war als „CUT-5“-Konstruktion, die auch als „Bi-CUT“ bezeichnet wurde, ausgeführt.

Auszug aus der Anmeldeschrift zur Patentanmeldung durch den Konzern SSP:
"CUT-5 steht für die Außenhaut-Konstruktion interstellarer Flugkörper. Es bedeutet das abwechselnd Carborit-, Unitall- und Tofiritschichten übereinander liegen. Die fünf steht für 5 CUT-Schichten. Die fünf Schichten werden so aufgebracht, dass jeweils eine Carboritschicht außen und innen; eine Tofiritschicht in der Mitte sowie je eine
Unitallschicht dazwischen liegen. Damit ergibt sich eine stabile C-U-T-U-C-Konstruktion, die auch als Bi-CUT bezeichnet werde kann."
Weiter heißt es da: "Jede Bi-CUT-Schicht wirkt nach dem Transistor-Prinzip, ähnlich einem Verstärker, bei dem es, durch den CUTEffekt zu einer unvorstellbaren Leistungssteigerung der unter der Außenhaut liegenden Antennen kommt.“

 

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