"Jetzt fahren Sie mal die Laserbatterien herunter, und hören
Sie endlich mal zu!“, machte Ca Bana etwas lauter als normal deutlich:
„Das Wichtigste kommt doch noch. Und ihre Sternenkriegs-Spiele
können solange warten.“ Solch einen Ausbruch hätte keiner
der Anwesenden dem Vorsitzenden zugetraut. Die Situation war jetzt so
emotional geladen, dass man das Knistern in der Luft hören konnte.
Deshalb hakte der Assistent schnell nach, um die Situation zu retten:
„Das Bodenteam unter Leitung von Solveig Björgstad und Dave
Koso haben herausgefunden, dass die Flora eine niedrige Stufe der Intelligenz
besitzt und sich unter bestimmten Bedingungen untereinander verständigen
kann. Sie nennen sich >Florakszyi< und ihren Planeten Indigoszin.“
Miller lies seine Worte auf die Anwesenden wirken und sprach dann weiter:
„Das Wichtigste ist aber Das; der Planet wird von einem technischen
Apparat eines fremden Volkes beherrscht. Er nennt sich >Der Bewahrer<
.“
Diese Information löste eine heftige Diskussion unter den Anwesenden
aus, alle redeten plötzlich durcheinander. Wortfetzen wie; wer
sind die Erbauer; wo kommen sie her; wir müssen uns schützen
und holt die Gruppe zurück; drangen an Ca Banas Ohr. Er lies die
Anwesenden zunächst reden, sie sollten erst einmal abreagieren.
Nach einer Weile machte sich der Vorsitzende durch Händeklatschen
bemerkbar und sorgte so für Ruhe. Er sprach jetzt die Anwesenden
wieder an: „Meine Herren, wir müssen nun beraten, wie mit
dieser Entdeckung zu verfahren ist. Es gibt dann noch Leitsätze
für das System zu entscheiden.“ Ca Bana war schon wieder
auf die andere Seite seines Sessels gegangen, „Jetzt wollen wir
ihnen aber noch mitteilen, welche Absprachen bisher getroffen wurden.
Miller, fahren fort!“
Freddy Miller erklärte den Komiteemitgliedern den Verlauf der Ereignisse
auf Indigoszin. Mit fester Stimme aber etwas reserviert kam er auf die
Vereinbarungen des Bewahrers mit der Forschungsgruppe der Menschen vor
Ort zu sprechen. Es war ja vereinbart worden, dass die Menschen das
Element Regravidum vor Ort abbauen können. Im gegenseitigen Einvernehmen
verlangte der Bewahrer Unterstützung bei der Lösung einiger
seiner Probleme. Es gab bei den Terranern den Grundsatz, dass die Entwicklung
von intelligenten Leben nicht gestört werden darf. Dies gehörte
zur Direktive des SEOSProgrammes.
„Wer hat das angewiesen?“ , wollte der Regierungsbeauftragte
Aron Trinius wissen: „ Ich dachte eigentlich, dass dieses Sonderkomitee
hier die Direktiven zum Handeln erlässt.“
In Freddy Miller machte sich erneut Unmut breit: „Das war ich,
in Vertretung der ehrenwerten Herren hier.“ „Schon wieder
Sie?“, fiel Starmajor Blücher erneut in die Diskussion ein.
„Sie haben hier gar nichts anzuweisen!“ Freddy wurde jetzt
langsam wütend, diese arroganten Ignoranten waren ja nicht anwesend,
als das Forscherteam der EVOLUTION um eine Entscheidung bat. Niemand
war per Vipho erreichbar und überhaupt; niemand hielt sich hier
auf dieser Baustelle auf. Alles überlies man immer nur den kleinen
Leuten. Assistent Miller war hier ja das „Mädchen für
Alles“. Er war Bauleiter, Projektleiter und Stationsleiter in
einem. Doch zu sagen hatte er nichts... ...dachten Die da. Die würden
sich noch wundern. Er nahm es einfach hin, dass Ca Bana seine Entscheidung
verteidigte und seinen Assistent vor den Angriffen des Starmajors schützte.
Auch der Vorsitzende würde sich noch wundern.
Starmajor Roland Blücher sah seine Stunde als gekommen an. Wenn
er jetzt die richtigen Weichen stellen konnte, würde er sicher
als denkwürdige Person in das Archiv des Projektes aufgenommen.
„Also Vorsitzender, erklären Sie mir doch jetzt noch einmal,
welche Maßnahmen zum Schutz der menschlichen Gesellschaft getroffen
wurden“, forderte er Ca Bana auf. „Ich halte nämlich
dieses Relikt einer fremden Gesellschaft für gefährlich. Wer
weiß schon genau, welche Möglichkeiten dieser Bewahrer hat,
sich mit seinen „Schöpfern“ in Verbindung zu setzen.
Wir müssen uns schützen.“ Er würdigte den Assistenten
keines Blickes als wäre er Luft.
Ca Bana machte den Anwesenden noch einmal klar, dass der Bewahrer auf
Indigoszin über keinerlei Mittel verfügte, die über den
planetaren Raum hinausgingen. Gleichzeitig würde die Zerstörung
dieser KI aber auch eine Störung der Entwicklung des intelligenten
Lebens auf dem Planeten bedeuten, und damit gegen die Grundsatzdirektive
des Projektes verstoßen. Ca Bana wollte sich zum gegenseitigen
Nutzen mit dem Bewahrer arrangieren.