*Forschungsprojekt SEOS_2063*

Eine Fanstory von Matthias Scharf
(2006)

Seite 6/9

 

"Jetzt fahren Sie mal die Laserbatterien herunter, und hören Sie endlich mal zu!“, machte Ca Bana etwas lauter als normal deutlich: „Das Wichtigste kommt doch noch. Und ihre Sternenkriegs-Spiele können solange warten.“ Solch einen Ausbruch hätte keiner der Anwesenden dem Vorsitzenden zugetraut. Die Situation war jetzt so emotional geladen, dass man das Knistern in der Luft hören konnte. Deshalb hakte der Assistent schnell nach, um die Situation zu retten:
„Das Bodenteam unter Leitung von Solveig Björgstad und Dave Koso haben herausgefunden, dass die Flora eine niedrige Stufe der Intelligenz besitzt und sich unter bestimmten Bedingungen untereinander verständigen kann. Sie nennen sich >Florakszyi< und ihren Planeten Indigoszin.“
Miller lies seine Worte auf die Anwesenden wirken und sprach dann weiter: „Das Wichtigste ist aber Das; der Planet wird von einem technischen Apparat eines fremden Volkes beherrscht. Er nennt sich >Der Bewahrer< .“

Diese Information löste eine heftige Diskussion unter den Anwesenden aus, alle redeten plötzlich durcheinander. Wortfetzen wie; wer sind die Erbauer; wo kommen sie her; wir müssen uns schützen und holt die Gruppe zurück; drangen an Ca Banas Ohr. Er lies die Anwesenden zunächst reden, sie sollten erst einmal abreagieren.
Nach einer Weile machte sich der Vorsitzende durch Händeklatschen bemerkbar und sorgte so für Ruhe. Er sprach jetzt die Anwesenden wieder an: „Meine Herren, wir müssen nun beraten, wie mit dieser Entdeckung zu verfahren ist. Es gibt dann noch Leitsätze für das System zu entscheiden.“ Ca Bana war schon wieder auf die andere Seite seines Sessels gegangen, „Jetzt wollen wir ihnen aber noch mitteilen, welche Absprachen bisher getroffen wurden. Miller, fahren fort!“
Freddy Miller erklärte den Komiteemitgliedern den Verlauf der Ereignisse auf Indigoszin. Mit fester Stimme aber etwas reserviert kam er auf die Vereinbarungen des Bewahrers mit der Forschungsgruppe der Menschen vor Ort zu sprechen. Es war ja vereinbart worden, dass die Menschen das Element Regravidum vor Ort abbauen können. Im gegenseitigen Einvernehmen verlangte der Bewahrer Unterstützung bei der Lösung einiger seiner Probleme. Es gab bei den Terranern den Grundsatz, dass die Entwicklung von intelligenten Leben nicht gestört werden darf. Dies gehörte zur Direktive des SEOSProgrammes.
„Wer hat das angewiesen?“ , wollte der Regierungsbeauftragte Aron Trinius wissen: „ Ich dachte eigentlich, dass dieses Sonderkomitee hier die Direktiven zum Handeln erlässt.“
In Freddy Miller machte sich erneut Unmut breit: „Das war ich, in Vertretung der ehrenwerten Herren hier.“ „Schon wieder Sie?“, fiel Starmajor Blücher erneut in die Diskussion ein. „Sie haben hier gar nichts anzuweisen!“ Freddy wurde jetzt langsam wütend, diese arroganten Ignoranten waren ja nicht anwesend, als das Forscherteam der EVOLUTION um eine Entscheidung bat. Niemand war per Vipho erreichbar und überhaupt; niemand hielt sich hier auf dieser Baustelle auf. Alles überlies man immer nur den kleinen Leuten. Assistent Miller war hier ja das „Mädchen für Alles“. Er war Bauleiter, Projektleiter und Stationsleiter in einem. Doch zu sagen hatte er nichts... ...dachten Die da. Die würden sich noch wundern. Er nahm es einfach hin, dass Ca Bana seine Entscheidung verteidigte und seinen Assistent vor den Angriffen des Starmajors schützte.
Auch der Vorsitzende würde sich noch wundern.
Starmajor Roland Blücher sah seine Stunde als gekommen an. Wenn er jetzt die richtigen Weichen stellen konnte, würde er sicher als denkwürdige Person in das Archiv des Projektes aufgenommen. „Also Vorsitzender, erklären Sie mir doch jetzt noch einmal, welche Maßnahmen zum Schutz der menschlichen Gesellschaft getroffen wurden“, forderte er Ca Bana auf. „Ich halte nämlich dieses Relikt einer fremden Gesellschaft für gefährlich. Wer weiß schon genau, welche Möglichkeiten dieser Bewahrer hat, sich mit seinen „Schöpfern“ in Verbindung zu setzen. Wir müssen uns schützen.“ Er würdigte den Assistenten keines Blickes als wäre er Luft.
Ca Bana machte den Anwesenden noch einmal klar, dass der Bewahrer auf Indigoszin über keinerlei Mittel verfügte, die über den planetaren Raum hinausgingen. Gleichzeitig würde die Zerstörung dieser KI aber auch eine Störung der Entwicklung des intelligenten Lebens auf dem Planeten bedeuten, und damit gegen die Grundsatzdirektive des Projektes verstoßen. Ca Bana wollte sich zum gegenseitigen Nutzen mit dem Bewahrer arrangieren.

 

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