Diesmal wurden nur zwei Gebäude aufgebaut, jedoch ließen
sich so auch ganze Siedlungen errichten. Die Gebäude hatten mehrere
Jahre bestand, die Wissenschaftler meinten sogar hundert. Wie lange,
konnte noch nicht getestet werden. Durch die Umwandlung und Sättigung
des Bodens mit Nährstoffen konnten die „künstlichen
Pflanzen“ länger existieren als in natürlicher Umwelt.
Durch das Spannungsfeld wurden dann noch die Eigenschaften des Biomaterials
so verändert, daß es nicht einfach vergehen konnte.
Dave Koso dachte nun bereits an das Ende ihrer Mission. Wenn die Gruppe
den Planeten verließ, würden sie die Umwelt wieder so herstellen,
daß ihre Anwesenheit nicht mehr zu erkennen war.
Dazu kam das Gerät erneut zum Einsatz. Es wurde wieder in den Mittelpunkt
des Biogebäudes gestellt. Automatisch nahm es seine Tätigkeit
auf und prüfte die Gegebenheiten. Nachdem es die Lage der Nano-Energiegeber
festgestellt und die Eigenschaften des Spannungsfeldes erkannt hatte,
wurde das Spannungsfeld umgepolt und der Destruktivprozeß eingeleitet.
Durch die Umkehr des Spannungsfeldes wurde ein Zerfallsprozeß
ausgelöst, durch den die Molekularstruktur der Biomasse zerfiel.
Die Biohäuser fielen in sich zusammen; was blieb war eine kompostartige
Biomasse, die anfangs staubtrocken sich rasend schnell mit der Luftfeuchtigkeit
verbindend, in kurzer Zeit von der Flora des Planeten eingenommen werden
würde. Der Leitkreis wurde in seiner Struktur so verändert,
daß er eine Zerfallszeit von wenigen Monaten erhielt. Diese Stelle
würde eine besonders fruchtbare Fläche bleiben. So konnte
sich die Natur des Planeten schnell vom Besuch der Menschen erholen.
Innerhalb eines Terra-Standartjahres würde niemand mehr die künstliche
Veränderung bemerken.
Mit gutem Gewissen ging Dave seiner Aufgabe nach unterstützt von
seinen zwei Kollegen. Nach einer guten Stunde hatte das Vorkommando
die Basisstation aufgebaut und nach einer weiteren Stunde war die Ausrüstung
in den Gebäuden verstaut.
Die Mission auf Blue-dshungel konnte nun beginnen.
*
Die Assoziation der Florakszyi
Oh welch eine Stimmung, oh welch ein Genuss. Der Impuls verlangt die
Vermehrung, die Ausbreitung das Wachstum.
Die am nächsten stehenden Florakszyi wollten sich dem Impuls und
dem Genuss hingeben. Die Bioströme in den Adern, den Verästelungen
und den äußeren Auswüchsen wirbelten nur so. Sie machten
eine logische Kausalität unmöglich. Wie es Sitte war in der
Assoziation, waren sie bestrebt, den Auftrag weiterzugeben, um die Gemeinschaft
zu mehren und das Lebensziel zu erreichen.
Vermehrung ... Wachstum ... ungeplante Erweiterung der Assoziation ...
ein Zittern der Auswüchse, ein heimliches Sirren der Luft brachte
den Impuls zum nächsten Gemeinwesen. Das Kontagium war genetischer
Auftrag. Nach wenigen Mikrozeiteinheiten hatte der Impuls alle Gemeinwesen
der Florakszyi erreicht.
Nur die Gruppe der Diptam, der größten Gemeinwesen der Assoziation
auf Indigoszin war sich der Verwerflichkeit dieser unkontrollierten
Hingabe an den Impuls bewusst. Als Vorsteher aller Lebensformen auf
dem Lebenshort, war es ihre Aufgabe, die Entwicklung der Assoziation
planmäßig voranzubringen. Die einseitige Ausbreitung einzelner
Gemeinwesen an einem kleinen Ort, mußte verhindert werden. Denn
dieser Ort war Sammelpunkt für das Lebenswasser und die Stoffe
der Existenz. Er durfte nicht besetzt werden.
Mit gezielt ausgestreuten Frequenzen, Schwingungen und Resonanzen wirkten
die Diptam dem Impuls entgegen. Sie konnten ihn auf Grund ihrer Größe
und Vielfalt der Verzweigungen überlagern und dann isolieren. Diese
Größe der Verästelungen und äußeren Auswüchse
machten die Diptam stark und zu den Vorstehern der Assoziation.
Der Impuls ist schädlich ... die Planmäßigkeit muss
erhalten werden ...
Kurz zuvor hatten die nach außen gerichteten Sensozellen Fremdenergien
und Bewegung über dem Lebenshort festgestellt. Diese Information
konnte sehr schnell durch die Schwingungen und Frequenzen weitergegeben
werden. Sie erreichte die Gemeinwesen der Assoziation in wenigen Nanozeiteinheiten
fast gleichzeitig. Aber nur die Diptam konnten diese Informationen in
ihren Markzellen logisch verknüpfen und zu Handlungssträngen
verarbeiten.
Ein künstliches Objekt, aus Stoffen, die die Gemeinwesen nur mit
ihren Wurzeln ertasten konnten, näherte sich dem Lebenshort. Es
kam aus der Richtung der Lebensquelle und verdeckte kurzzeitig deren
Strahlung. Das Objekt drang nach einiger Bewegung in den Lebenhort ein
und belegte dann den Sammelpunkt des Lebenswassers und der Existenzstoffe.
Es war der gleiche Ort, von dem später der schädliche Impuls
ausgesendet wurde.
Gefahr ... Störung ... Schädigung
Die Signale der Angst und der Ratlosigkeit aber auch Resonanzen der
Hilflosigkeit durchdrangen die Florakszyi. Einige Diptam waren schon
so alt, dass sie die Zeichen der Gefahr noch kannten. Als Sprösslinge
hatten sie die Gefahr und die Ereignisse in deren Folge überstanden.
Diese Ereignisse lagen schon viele Megazeiteinheiten zurück und
hatten den Lebenshort Indigoszin grundlegend verändert.