Der blaue Planet der Florakszyi

Eine Fanstory von Matthias Scharf
(2005/2006)

Seite 4/21

 

Diesmal wurden nur zwei Gebäude aufgebaut, jedoch ließen sich so auch ganze Siedlungen errichten. Die Gebäude hatten mehrere Jahre bestand, die Wissenschaftler meinten sogar hundert. Wie lange, konnte noch nicht getestet werden. Durch die Umwandlung und Sättigung des Bodens mit Nährstoffen konnten die „künstlichen Pflanzen“ länger existieren als in natürlicher Umwelt. Durch das Spannungsfeld wurden dann noch die Eigenschaften des Biomaterials so verändert, daß es nicht einfach vergehen konnte.

Dave Koso dachte nun bereits an das Ende ihrer Mission. Wenn die Gruppe den Planeten verließ, würden sie die Umwelt wieder so herstellen, daß ihre Anwesenheit nicht mehr zu erkennen war.
Dazu kam das Gerät erneut zum Einsatz. Es wurde wieder in den Mittelpunkt des Biogebäudes gestellt. Automatisch nahm es seine Tätigkeit auf und prüfte die Gegebenheiten. Nachdem es die Lage der Nano-Energiegeber festgestellt und die Eigenschaften des Spannungsfeldes erkannt hatte, wurde das Spannungsfeld umgepolt und der Destruktivprozeß eingeleitet.
Durch die Umkehr des Spannungsfeldes wurde ein Zerfallsprozeß ausgelöst, durch den die Molekularstruktur der Biomasse zerfiel. Die Biohäuser fielen in sich zusammen; was blieb war eine kompostartige Biomasse, die anfangs staubtrocken sich rasend schnell mit der Luftfeuchtigkeit verbindend, in kurzer Zeit von der Flora des Planeten eingenommen werden würde. Der Leitkreis wurde in seiner Struktur so verändert, daß er eine Zerfallszeit von wenigen Monaten erhielt. Diese Stelle würde eine besonders fruchtbare Fläche bleiben. So konnte sich die Natur des Planeten schnell vom Besuch der Menschen erholen. Innerhalb eines Terra-Standartjahres würde niemand mehr die künstliche Veränderung bemerken.

Mit gutem Gewissen ging Dave seiner Aufgabe nach unterstützt von seinen zwei Kollegen. Nach einer guten Stunde hatte das Vorkommando die Basisstation aufgebaut und nach einer weiteren Stunde war die Ausrüstung in den Gebäuden verstaut.

Die Mission auf Blue-dshungel konnte nun beginnen.


*

Die Assoziation der Florakszyi


Oh welch eine Stimmung, oh welch ein Genuss. Der Impuls verlangt die Vermehrung, die Ausbreitung das Wachstum.
Die am nächsten stehenden Florakszyi wollten sich dem Impuls und dem Genuss hingeben. Die Bioströme in den Adern, den Verästelungen und den äußeren Auswüchsen wirbelten nur so. Sie machten eine logische Kausalität unmöglich. Wie es Sitte war in der Assoziation, waren sie bestrebt, den Auftrag weiterzugeben, um die Gemeinschaft zu mehren und das Lebensziel zu erreichen.

Vermehrung ... Wachstum ... ungeplante Erweiterung der Assoziation ...
ein Zittern der Auswüchse, ein heimliches Sirren der Luft brachte den Impuls zum nächsten Gemeinwesen. Das Kontagium war genetischer Auftrag. Nach wenigen Mikrozeiteinheiten hatte der Impuls alle Gemeinwesen der Florakszyi erreicht.
Nur die Gruppe der Diptam, der größten Gemeinwesen der Assoziation auf Indigoszin war sich der Verwerflichkeit dieser unkontrollierten Hingabe an den Impuls bewusst. Als Vorsteher aller Lebensformen auf dem Lebenshort, war es ihre Aufgabe, die Entwicklung der Assoziation planmäßig voranzubringen. Die einseitige Ausbreitung einzelner Gemeinwesen an einem kleinen Ort, mußte verhindert werden. Denn dieser Ort war Sammelpunkt für das Lebenswasser und die Stoffe der Existenz. Er durfte nicht besetzt werden.
Mit gezielt ausgestreuten Frequenzen, Schwingungen und Resonanzen wirkten die Diptam dem Impuls entgegen. Sie konnten ihn auf Grund ihrer Größe und Vielfalt der Verzweigungen überlagern und dann isolieren. Diese Größe der Verästelungen und äußeren Auswüchse machten die Diptam stark und zu den Vorstehern der Assoziation.

Der Impuls ist schädlich ... die Planmäßigkeit muss erhalten werden ...

Kurz zuvor hatten die nach außen gerichteten Sensozellen Fremdenergien und Bewegung über dem Lebenshort festgestellt. Diese Information konnte sehr schnell durch die Schwingungen und Frequenzen weitergegeben werden. Sie erreichte die Gemeinwesen der Assoziation in wenigen Nanozeiteinheiten fast gleichzeitig. Aber nur die Diptam konnten diese Informationen in ihren Markzellen logisch verknüpfen und zu Handlungssträngen verarbeiten.
Ein künstliches Objekt, aus Stoffen, die die Gemeinwesen nur mit ihren Wurzeln ertasten konnten, näherte sich dem Lebenshort. Es kam aus der Richtung der Lebensquelle und verdeckte kurzzeitig deren Strahlung. Das Objekt drang nach einiger Bewegung in den Lebenhort ein und belegte dann den Sammelpunkt des Lebenswassers und der Existenzstoffe. Es war der gleiche Ort, von dem später der schädliche Impuls ausgesendet wurde.

Gefahr ... Störung ... Schädigung
Die Signale der Angst und der Ratlosigkeit aber auch Resonanzen der Hilflosigkeit durchdrangen die Florakszyi. Einige Diptam waren schon so alt, dass sie die Zeichen der Gefahr noch kannten. Als Sprösslinge hatten sie die Gefahr und die Ereignisse in deren Folge überstanden. Diese Ereignisse lagen schon viele Megazeiteinheiten zurück und hatten den Lebenshort Indigoszin grundlegend verändert.

 

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